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Download Jahresübersicht 2006/07
AUFFÜHRUNGEN und SENDUNGEN 2011
Am 16. März gab es in Helsinki eine Uraufführung im Rahmen von einem
Festival: WOOD NOTES für Oboe und Klavier.
Am 27. des gleichen Monats wurde in Solingen/NRW das MEMORANDUM zur
Kammeroper „Die Juden“ für Viola und Kontrabass, 2007 in Heidelberg
uraufgeführt durch zwei Professoren der Musikhochschule Mannheim, von
Prof. Werner Dickel und einem Dozenten der Musikhochschule Köln erfolgreich
dargeboten.
Am 4. April brachte der Südwestrundfunk in seinem 2. Programm eine
einstündige Sendung über den Komponisten von Hans-Peter Jahn.
Prof. Armin Rosin spielte JERICHO für Posaune und Orgel am 29. Mai in
Ettlingen und am 19. Juni in Hackenheim bei Bad Kreuznach mit Prof. Michael
Felix, am 13. August erneut in der Stiftskirche Tübingen mit Johannes Mayr.
Ein Ausschnitt mit dem Erstgenannten ist auf dieser Homepage unter der Rubrik „Biografie und Musik“
zu hören.
Als abendfüllendes Oratorium wurde DAS FEUER GOTTES für Solostimmen,
gemischten Chor und Orchester mit obligater Orgel am 3. September in
Mannheim-Neckarau, St. Jakobuskirche und am 4. September in Edenkoben/
Pfalz, St. Ludwigskirche uraufgeführt. KMD Ulrich Loschky leitete einen
Projektchor und die Kammerphilharmonie Europa. Dem Werk liegen biblische
Texte in einer neueren Übersetzung zugrunde, die Visionen von Licht
enthalten.
Am 4. September wurde DIE HERRLICHKEIT GOTTES (sinfonische Kantate)
vom Bayerischen Rundfunk gesendet.
Ein Konzert mit einem Vortrag und drei Uraufführungen findet anlässlich vom
75. Geburtstag des Komponisten am 16. November in Mannheim-Lindenhof
statt. Bei dieser Gelegenheit wird JERICHO erneut mit Armin Rosin zu hören
sein.
Das DUO nach Szenen der Oper „Die Schöne Lau“, inzwischen vom Verlag
Schott übernommen, wird am 18. Dezember wieder von Angelika und Karsten
Krutz (Flöte und Klavier) in Neustadt/Weinstr. gespielt.
Download Artikel "Rhein-Neckar-Zeitung" 2011
Download Artikel im "Mannheimer Morgen" von September 2011
Download Artikel in "Die Rheinpfalz" vom 05. September 2011
Download Artikel Konzertbesprechung "Evolution" Juli 2012
Download Artikel in der "Rhein Main Presse" "Evolution" von Juni 2012
Download Artikel in "Die Rheinpfalz" vom 19. Juni 2012
Download Artikel "Wuppertaler Rundschau" 26. März 2014
Download Rezension "Neue Menschen"
Download Artikel in "Solinger Tageblatt" vom 05. April 2014
Rückschau 2014/15
Meine Kammeroper NEUE MENSCHEN über Else Lasker-Schüler und ihre
Freunde erlebte erste konzertante Aufführungen am 30. März sowie am 2. und
3. April 2014 in Wuppertal, Düsseldorf und Solingen. Die Veranstaltungen
wurden vom dortigen Landesmusikrat großzügig gefördert. Eine Besprechung
gab es im Juni in der neuen musikzeitung.
Im Mai war ich in Nürnberg Gründungsmitglied des Harmonik-Zentrums
Deutschland, das sich diesem Gebiet im weitesten Sinne widmet mit der
Zielsetzung ein universales Wissen zu pflegen, an dem auch die neue Musik
nicht achtlos vorüber gehen kann.
Im Synergia-Verlag (Roßdorf bei Darmstadt) ist sodann mein viertes Buch
MUSIK ÜBERLEBT Teil II erschienen, das bekenntnishafte Aufzeichnungen der
achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts enthält.
Am 29. Oktober 2014 erhielt ich in Mannheim den Johann Wenzel Stamitz-Preis
der KünstlerGilde e.V. (s. Anlage).
Die Rechte an meiner Goethe-Oper DICHTUNG UND WAHRHEIT (1997-2013)
wurden im Dezember dem Verlag Ries & Erler (Berlin) übertragen.
Am 31. Januar 2015 wurde in Dresden der "Weimarer Walzer" aus DICHTUNG
UND WAHRHEIT zum 3. Mal aufgeführt durch die dortige Bläserphilharmonie.
Am 13. März erklang in der Herz-Jesu-Kirche in München zum 4. Mal meine
sinfonische Kantate DIE HERRLICHKEIT GOTTES mit dem Via nova-Chor und
dem Rundfunkorchester des BR unter der Leitung von Prof. Ulf Schirmer.
Am 29. April fand im großen Saal des Berliner Konzerthauses die Uraufführung
von zwei Sätzen meines Streichquintetts EVOLUTION statt.
Am 14.Juni war in Kirchheimbolanden wieder mein JERICHO für Posaune und
Orgel zu hören mit Armin Rosin und Michael Felix. Das Werk ist schon
mindestens ein Dutzend mal meist von Prof. Dr. Rosin aufgeführt worden.
ZU MEINER MUSIK
Mein Bestreben war 1. die natürlichen (harmonikalen) Grundlagen der Musik wieder
herzustellen, die der Arbeit unserer Klassiker immanent gewesen sind, und 2. trotzdem
Neu-Entwicklungen der letzten 100 Jahre soweit es sinnvoll war einzubeziehen; 3. ging es
mir darum das Wort-Tonverhältnis zu harmonisieren und normalisieren, 4. das Ideal einer
spirituellen Freiheit als Gegengewicht zu einer weitestgehend materialisierten Welt (auch
Opernwelt) zu verwirklichen, 5. in diesem Sinne auf den Hörer anhebend zu wirken.
Dazu gibt es Zeugnisse in meiner Homepage www.petermichaelbraun.de.
BUCHBESPRECHUNGEN
EIN HARMONIKALER ZUGANG ZUR MUSIKTHEORIE
Aus der Lehrtätigkeit, die der mit umfangreichem Euvre international anerkannte Komponist und Musiktheoretiker Prof. Peter Michael Braun seit 1978 über zwei Jahrzehnte an der Musikhochschule Heidelberg-Mannheim ausübte, ist die vorliegende Harmonielehre der besonderen Art entstanden.
Diese besondere Art basiert auf der Tatsache, dass der 1936 in Wuppertal geborene Schüler von Frank Martin und Bernd Alois Zimmermann in Köln und von Giselher Klebe in Detmold als Komponist sich nach dem gründlichen Studium der Dur-Moll-Dualismustheorien des Bonner Musikwissenschaftlers Martin Vogel neu orientiert hatte, nachdem er in der 60er Jahren, also zu Beginn seiner kompositorischen Laufbahn, konsequent seinen Weg hin zur Dodekaphonik und Aleatorik beschritten hatte. Peter Michael Braun folgte damit den Leipziger Musiktheoretikern Hugo Riemann und Sigfrid Karg-Elert, insbesondere aber deren jüngerem Bonner Kollegen ... Vogel, der sich in einer Vielzahl von Publikationen mit der Problematik musikalischer Stimmung beschäftigt hatte und auf dieser Grundlage von ihm konzipierte enharmonisch umstimmbare Blas-, Tasten- und Zupfinstrumente hatte bauen lassen. Dur und Moll waren damit als die absoluten Elemente der Musik wiederentdeckt – konsequent genug für Peter Michael Braun, dies auch in seinem musikalischen Schaffen zur Geltung zu bringen und damit wieder in ... harmonikalen Kategorien zu denken ...
Prof. Dr. Joachim Dorfmüller, Münster/Westf., 2001
MUSIK ÜBERLEBT Teil I
Nun ist erfreulich, dass es Peter Michael Braun gelungen ist, den ersten Teil seiner Tagebücher zu publizieren. Aus den Tagebuch-Notizen und den auch manchmal längeren Texten ist der passionierte und querdenkende und damit sich bekennende Hochschullehrer herauszuspüren. Seine kritischen Gedanken ermuntern und erfrischen. Die Überlegungen versuchen, bis an Ränder, Säume vom Urgrund des Da-Seins vorzustoßen. Wenn wir uns recht besinnen, fühlen und spüren wir, dass sich durch ein Tasten, Sinnen Eindrücke und Gedanken mitteilen, von denen man weiß, dass diese aus einem unvorstellbaren Quell eines Unberührbaren unerwartet hochsteigen. Das führt zu 'neuen Ufern' - aber gewiss nicht irgendeinem Gerausche, Gefauche ohne eine musische Kraft. Das wird u.a. deutlich aus dem 'Rat zur häufigen Analyse', den ihm Pierre Boulez in Paris gab (siehe längeren Tagebuch-Eintrag vom 28.9. 1959, S. 26). Es ist also ein nimmermüdes 'Analysieren', ein Erarbeiten von Anamnesen und den dazu nötigen Diagnosen notwendig. Ein solches 'einer Sache auf den Grund gehen' ist nur möglich, wenn wir unsere menschlichen Instrumente zum Vernehmen und Verstehen von Wirklichkeit mit all deren unsäglichen Kontrapunkten verwenden und beanspruchen. Eine solche tentakelhaft benutzte Vernunft ... (Ulrich Gertz über Georg v. Kovats, J.W. v. GOETHE) sind notwendig, um im angestrebten dynamischen Fließgleichgewicht von geschichtlichen Prozessen sensibel 'Fuß und Stand fassen' zu können. Ein solch notwendiges Neu-Stehen im Dasein wird auf unbegreifliche Weise, und zwar durch engagiert ... eherne, seriöse ... Musik bestimmt und gestützt vom UNFASSlichen und dem Geheimnis des sich teilweise kaum merklich Geoffenbarten und unentwegt OFFEN-barenden. Das vermittelt ein Anstrengen von Begreifen von Kunst, und das ist gewiss die von Himmeln gesandte ... Musik. Die befähigt Sensible, wie insbesondere Komponisten, dass sie verstehen, ein 'Grund-Alphabet' ... rhythmisch ... hervorzubringen und vorzutragen. Und mit Hilfe solcher 'Grundbausteine' ist es vornehmlich mit den 'segen-wirkenden Flügeln der Musen' möglich, 'Dome', 'Brücken' für und in die Zukunft hinein zu bauen ... . Aber der Witz, Kernpunkt kann nicht eine unfasslich sinnlos nihilistische Destruktion sein, sondern ein immer wieder Weiter-Entfalten, mutiges Gestalten, Bewahren ... von harmonia mundi – trotz vielfacher Gefährdungen. ...
Ein Baumeister-Sein, Komponist-Sein, ... hat davon zu zeugen, und nimmermüde Ungutes an manchen Wänden zu erkennen und zu kennzeichnen, um notwendige Ansprüche an ... Problem-Lösungen generieren zu können. Das gestattet ein kluges 'Brücken bauen'. Dazu sind also von Menschen spezifische Antizipationen vorzunehmen. Das ermöglicht, Konzeptionen zu erzeugen, um möglichst nachhaltig ... 'Lebens-Schifflein' mit anderen auf solidarisch verträgliche Weise in Gang zu setzen und zu halten – wie durch belebend farbige Rhythmen von ... Singendem, Trommelndem, Trompetendem, Lobendem.
Daran erinnert P.M. Braun und lehrt uns u.a., dass der altgriechische Weise und Mathematiker Pythagoras mit seinem Bemühen ... um Harmonien (trotz vielfältiger Störung) nicht zu übersehen, zu ignorieren ist.
So sind wir froh und dankbar, dass es Peter Michael Braun geschenkt und gelungen ist, seine kritischen Beobachtungen, Wahrnehmungen, ... von 'Welt als basis-gebende, energie-geladene Muse ...' zu reflektieren und nun zu publizieren. Sein Denken, seine Musik erinnert an ein Gebet – wie von Khalil Gibran, DER PROPHET: Das reicht an kaum geahnte Leuchttürme, Lichttempel, Licht-Stätten des EWIgen. Das gilt für alle Geschöpfe mit all ihren gar unterschiedlichen Begabungen -- entgegen mannigfaltiger Beschränkung und trotz manchen Kitsches, der aber – kaum vermutet und unerwartet – zu einem Wegweiser zum Wahren, Guten, Schönen werden kann. Dabei können alle Wirrungen, alles Böse mit Hilfe des UNFASSlichen zum Guten hin neu geboren, verwandelt werden (Dietrich Bonhoeffer).
Zu solchen Metamorphosen trägt gewiss das Werk von Peter Michael Braun bei, das aus dem Reiche der harmonia mundi geschaffen worden ist.
Dr. Günter Stahl, Wiesbaden, 2007
GEGENSTIMME – Zur Situation „Neuer Musik“ um 2000
Gegenstimme nennt der Komponist Prof. Peter Michael Braun sein Buch zur Situation Neuer Musik um 2000. Das ist eine kritische Analyse ebenso wie Selbstreflexion und Bekenntnis zu einem Weg in die Zukunft, gegründet auf naturgesetzlichen Gegebenheiten.
Das Theoretische wird durch eine beiliegende CD mit Hörbeispielen aus Werken Brauns u.a. verdeutlicht. Das Buch vereinigt Vorträge, Essays, Briefe, ein Exposé, eine Rezension und ein Interview verschiedener Jahre.
Gleich im ersten Kapitel plädiert Braun für eine Erweiterung von Klangwirkungen wie Glissandi, Tremoli, Klangschichtungen usw. und der Tonalität, wobei er sich hier vor allem auf die theoretischen und praktischen Arbeiten von Martin Vogel und Frank Meyer-Eppler bezieht.
Neues zu kreieren ist für Braun sekundär. Wichtig ist ihm Kommunikation, weswegen der Komponist auf Verständlichkeit bedacht sein muss, und er will einen Weg zeigen, der auf lange Sicht konstruktiv ist.
Was so allgemein theoretisch formuliert ist, erläutert Braun auch klanglich z.B. an seinem Kammermusikwerk Problems and Solutions und an seinem Klavierstück Planctus (Klage), mit denen er eine Kommunikation herstellen wollte, „die die mögliche und brauchbare Freiheit zum Inhalt hat.“
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Einer Musik der tonalen Negation setzt er, der einstmals selbst als „Avantgardist“ begann, aber immer klarer zur Erkenntnis kam, dass sich natürliche Gegebenheiten nicht willkürlich außer Kraft setzen lassen, die Devise „Zurück zur Musik“ entgegen.
„Die Zukunft wird nicht den kulturellen Exekutionskommandos gehören, sondern den Architekten von Formen, Farben und Klängen, die sie als lohnend erscheinen lassen, als sinnvollen Einsatz des wertmäßig Erkannten zu neuer gesteigerter Erfahrung."
Beachtlich ist die positive Würdigung Paul Hindemiths, die er mit dem Resumé beschließt: „Hindemith ist diesen Weg gegangen von der äußeren zur inneren Erneuerung, von der Revolution zur Evolution, die sich nicht in Beiwerk, sondern in der Substanz vollzieht. Das möchte man der weiteren Entwicklung wünschen."
Es verwundert nicht, dass sich Braun als nonkonformistischer Einzelgänger mit seinem Glauben an „Spontaneität, Intuition und Kreativität, die Mut und Unbefangenheit einschließt“ auch weitgehend zum Surrealismus bekennt, und er weist in diesem Zusammenhang auf seine Komposition Miró für Flöte und Klavier hin. Er zeigt sich überzeugt, dass zeitlose Gültigkeit erreichbar ist, was allerdings die Fähigkeit erfordert, dass man beobachtet und bereit ist, den Kreis der Beobachtungen zu erweitern.
Ausführlich behandelt Braun die Frage der Naturtöne und die Fragen der Obertonreihe und der Untertonreihe, von Konsonanz und Dissonanz, von Polarität und Dualität bzw. der Harmonik und der harmonischen Spannung. Es fehlt auch nicht der Hinweis auf den Quintenklang (z.B. G-D-A), den er zu den musikalischen Archetypen zählt, der am Anfang auch „der indischen wie der chinesischen und griechischen Musikkultur" steht. Breiten Raum nehmen harmonische Analysen von Wagner, Debussy, Bartók und Messiaen ein.
Im 10. Kapitel beschäftigt sich Braun mit dem Dilemma des Fortschritts in neuer Musik. Nach einem historischen Überblick kommt er auf den „Pionier" Helmut Lachenmann und dessen „Apologeten" Jürg Stenzl zu sprechen sowie auf Peter Ruzicka und nicht zuletzt auf John Cage, den er den größten „Zauberer der musikalischen Moderne“ nennt. Demgegenüber sieht er die „recht hellsichtigen Komponisten" Arthur Honegger und Eric Satie. Ob Karlheinz Stockhausen Retter in der Not sein könnte, weiß Braun nicht zu sagen, da er offensichtliche Schwierigkeiten sieht, die Erläuterungen Stockhausens zu seiner Musik mit dem Höreindruck zur Deckung zu bringen.
Peter Michael Braun, philosophisch fest auf sokratischen und platonischen Boden verankert, schließt sein äußerst anregendes und klärendes Buch mit einem Vortrag „Quo vadis musica?", in dem er sich für eine erweiterte Musiktheorie ausspricht, die Bezug nimmt auf eine ewige und unverrückbare Ordnung und wegweisend sein sollte: „Musik als Mittel, um zum göttlichen Ursprung zurückzufinden, mit ihm neu verbunden zu werden."
Widmar Hader, Bad Abbach, 2009
Aus einem Brief an Dr. Jan Reichow
Es ist wohl nicht zu übersehen, dass zwei der Kapitel meines Buches GEGENSTIMME vorher beim Verlag Schott abgedruckt wurden und eins bei Bärenreiter, dass zwei Vorträge bei Treffen der Sokratischen Gesellschaft gehalten wurden, deren 1. Vorsitzender ein angesehener Ordinarius der Universität Würzburg ist, und zwei andere bei internationalen Symposien ...
Zum 8. Kapitel erhielt ich außerdem Anerkennung von der Programmchefin Musik im SWR, und das 14. wurde von der Humboldt-Gesellschaft in Auftrag gegeben und auch gedruckt.
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Im 1. Kapitel weise ich auf die analoge Bedeutung von Elementarzuständen in der Musik hin und auf die Wichtigkeit der Naturtonreihe. Für den kreativen Einsatz der ersteren hat der Komponist York Höller im vergangenen Jahr einen der höchsten Preise bekommen, und Georg Friedrich Haas errang mit Oberton-Strukturen einen triumphalen Erfolg bei den Donaueschinger Musiktagen.
Im 2. Kapitel gebe ich einen ersten Hinweis auf die radikal linke Orientierung bestimmter Komponisten, die darin weiter gehen als der Chef-Ideologe H. Marcuse.
Das 3. Kapitel sucht weiter in die Psychologie dieser Richtung einzudringen und Alternativen aufzuzeigen. Das 4. bezieht sich auf die Beleidigungen ..., mit denen Lachenmann darauf reagierte. ...Im 5. Kapitel unternehme ich ... eine Ehrenrettung von Paul Hindemith.
Das 6. enthält ebenso wie das 7., was ich Richard Wagner verdanke.
Im 8. Kapitel weise ich ... auf unerlässliche Bedingungen für die musikalische Breitenwirkung hin, die dem Titel zu entnehmen sind. Was das Musikbeispiel mit Harnoncourt betrifft, so haben Sie dessen Sinn leider nicht verstanden – die Obertonreihe bei Bach und anderen als aufführungstechnischen Notbehelf zu zeigen.
Die historischen Feststellungen des 9. Kapitels sind kaum zu widerlegen.
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Ich habe nicht gesagt, dass Sokrates Anwalt einer heilen Welt sei, und muss Sie bitten, S. 102 meines Buches noch einmal genau zu lesen. ... Einfältig oder nicht, ich ziehe weitere Aussagen von Jesus, J.S. Bach und dem Dalai Lama zur Erhärtung meiner Anschauungen heran. Der Kölner Musikologe Jobst Fricke ist wie ich der Meinung, dass mit der „neuen Musik“ ein unberechtigter Aufwand getrieben wird. Eine fundierte Kritik ... hat abgesehen von Martin Vogel der Senior der Musikwissenschaft, der bald hundertjährige Hellmut Federhofer geäußert.
Die inneren Widersprüche dieser Szene werden im 11. Kapitel genauer benannt.
Mehr Ethik scheint im kompositorischen Bereich unerlässlich zu sein. Platon hat darauf hingewiesen, dass eine bevorzugt disharmonische Musik ganze Kulturen, ja Kontinente zerstören kann. ...
Sie scheinen es mir anzukreiden, wenn ich mich im 12. Kapitel auf das Grundgesetz und die eine Mindestharmonie erfordernde Würde des Menschen berufe. Das ist viel mehr als eine private Angelegenheit!
Sie gehen ... über das 13.-15. Kapitel hinweg, wo mein persönlicher Standort weiter erläutert und insbesondere der Anklang, den ich bei der jungen Generation finde, ersichtlich wird.
Der Tiefpunkt Ihrer Darstellung ist mit dem 16. Kapitel erreicht, wo ich mich wieder den idealen Vorstellungen Platons beeinflusst durch die Pythagoräer nähere, was Sie offenbar als unangenehm empfinden. Sie beanstanden meinen Hinweis auf die heutige Lehre von einer Himmelsmusik durch Eckankar und übernehmen die Lüge, dass der erwähnte Buchautor Paul Twitchell von der Scientology herkommt. Die SPIRITUELLEN AUFZEICHNUNGEN könnten nicht seit Jahrzehnten mit hohen Auflagen angeboten werden, wenn sie schwerwiegende Plagiate enthalten würden. In diesem Buch wird eine ganze Reihe von Religionen und Sekten beschrieben, ohne dass die Scientology erwähnt wird. In seinem letzten Kapitel wird die Jahrtausende umfassende Geschichte der Lehre von Eckankar dargestellt, die mit großen Persönlichkeiten verbunden ist. An anderer Stelle kann man lesen, dass Paul Twitchell seine wichtigsten Lehrer in Asien gefunden hat. Was er mit einem früheren Buch getan hat, ist für meine Darstellung ohne Belang. Ich konnte aber herausfinden, dass der von Ihnen erwähnte Julian P. Johnston in Indien einen engen Kontakt zur Radha Soami Satsang-Gruppe unterhielt, die man als Seitenzweig von Eckankar bezeichnen kann. So lässt sich fragen: wer hat von wem abgeschrieben?
Was die Untertonreihe betrifft, so muss ich darauf hinweisen, dass schon Martin Vogel ihr Vorkommen in Glockenspektren erwähnt hat, und dass es eine Technik tibetanischer Mönche gibt die ersten Töne hörbar zu machen, die bei uns als „Strohbass“ bekannt ist. Mehr darüber finden Sie im Artikel „Bass“ von MUSIK IN GESCHICHTE UND GEGENWART.
Sie übergehen die im 17. Kapitel dargestellte Allgegenwart des harmonikalen Prinzips in Natur und Kultur.
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Kayser, Vogel, Kolk und Godwin haben nur für die heutige Zeit aufgearbeitet, was große Geister der Vergangenheit schon entdeckt haben. Ich hoffe nicht, dass Sie die ganze spirituelle Tradition des Westens verurteilen.
Prof. Peter Michael Braun, Falkenstein/Pfalz, 2011
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